Portrait von Jens Pfister. Jens Pfister: Mit Luxorliving lassen sich die Vorteile von KNX im kleineren Rahmen kostengünstig realisieren.

Jens Pfister: Mit Luxorliving lassen sich die Vorteile von KNX im kleineren Rahmen kostengünstig realisieren. (Quelle: Theben AG)

Herr Pfister, die Idee der energiesparenden Treppenhausbeleuchtung beschäftigte den Firmengründer Paul Schwenk bereits in seinem Meisterstück 1917. Hier entwickelte er einen "3-Minuten-Schalter für die Treppenhaus-Beleuchtung". 1930 wurde dann der erste Treppenautomat Elpa mit Pendel und Quecksilberröhrenkontakt in Serie gefertigt. Wie haben sich die Geräte seit dieser Zeit verändert und welche Funktionalitäten bieten sie heute? 

J. Pfister: Unsere Produkte zur Zeitsteuerung der Beleuchtung haben seit dem ersten Treppenautomat einen großen Wandel durchlaufen. Anfänglich basierten sie noch auf Elektromechanik, darauf folgten reine Elektroniklösungen und heute sprechen wir von mikroprozessorgesteuerten Geräten, die sich in eine Client-Server-Struktur einbinden lassen. Ein Beispiel ist die Steuerbox TC 649. Mit ihr können Unternehmen erstmals Zeit- und Astroprogramme an einzelne oder gruppierte Geräte übertragen. Die Übertragung erfolgt effizient und sicher von der Zentrale aus über LAN, ohne dass Mitarbeiter vor Ort an Geräten tätig werden müssen. 

Eine zeitabhängige Lichtsteuerung alleine kann nicht alle Anforderungen nach Komfort und Energieeffi ­zienz erfüllen. Welche Funktionalitäten bietet Ihre Produktpalette darüber hinaus? 

J. Pfister: Für eine bedarfsgerechte und energieeffiziente Beleuchtung gibt es viele Möglichkeiten: Unsere Bewegungsmelder im Außenbereich sorgen zum Beispiel für mehr Sicherheit. Präsenzmelder steuern die Beleuchtung und sorgen im Zusammenspiel mit der Wetterstation für Sonnenschutz, wenn Personen im Raum sind und im Sommer für dauerhafte Beschattung bzw. höchstmöglichen Wärmezugewinn in der kalten Jahreszeit, um den Energiebedarf der Heizung maximal zu senken. Und die Lichtszenen der Theben-Dimmer schaffen Zuhause eine gemütliche Atmosphäre. 

Viele Kunden möchten die Beleuchtungssteuerung mit anderen Funktionen der Gebäudeautomation verbinden. Haben Sie auch dafür ein entsprechendes System im Programm? 

J. Pfister: Theben ist seit 1992 Mitglied in der "KNX Asso ­ciation" und hat erheblich dazu beigetragen, KNX zu einem weltweit anerkannten Standard in der Gebäudesystemsteuerung zu machen. Das System ist aus der modernen Gebäudeautomation in Schulen, Krankenhäusern, Museen oder Büros nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus ist Human Centric Lighting (HCL) für uns ein großes Thema. Mit HCL lässt sich die Farbtemperatur des Lichts in Bezug auf die menschlichen Bedürfnisse anpassen. Eine interessante Anwendung ist auch die Verbindung von KNX mit Dali. Leuchten mit Dali-Interface beinhalten schon eine passende Ansteuerung des Leuchtmittels und erlauben so die einfache Inte ­gration in ein Smart-Home-System. Für diese Anwendung bieten wir unser Dali-Gateway KNX plus. Aber auch im privaten Wohnungsbau hat die Gebäudeautomation Einzug gehalten: Mit Luxorliving, dem Smart-Home-System von Theben, lassen sich die Vorteile von KNX im kleineren Rahmen kostengünstig realisieren. 

Welche Komponenten umfasst Luxorliving und welche Funktionen lassen sich damit steuern? 

J. Pfister: Die Sensoren und Aktoren von Luxorliving decken zahlreiche Anwendungen im Smart Home ab. So lassen sich zum Beispiel Rollläden und Jalousien darüber steuern. Ebenso gehören Funktionen für die Heizung und Beleuchtung dazu. Im Prinzip lässt sich jedes elektrische Betriebsmittel über die Aktoren schalten. Das kann zum Beispiel auch das Garagen- oder Hoftor sein. Die Bedienung erfolgt über die iOS- und Android-taugliche App Luxorplay via WLAN. Darüber hinaus ermöglicht die Kooperation mit "iHaus" die Bedienung von Luxorliving und anderer Smart-Home-Systeme in einer einzigen App. Die "iHaus"-App fasst alle Komponenten übersichtlich in einer zentralen Oberfläche zusammen. Schon heute werden mehr als 30 Systeme und Marken unterstützt. 

Umfangreiche Smart-Home-Lösungen stellen die Elekt ­roprofis vor neue Herausforderungen. Wie unterstützen Sie Ihre Partner aus dem Elektrohandwerk bei dem Vertrieb und der Installation von Luxorliving? 

J. Pfister: Wir haben unser Smart-Home-System Luxor ­living bewusst einfach gehalten. Der Installateur wird von der Software Luxorplug durch die Konfiguration geführt. Bisher haben wir nur positive Rückmeldungen seitens der Elektroprofis in Bezug auf die Planung und Inbetriebnahme der Systeme erhalten. Trotzdem bieten wir natürlich Seminare und Webinare zu diesem Thema. Unsere Hotline steht bei Fragen zur Verfügung und unsere Außendienstmitarbeiter helfen auch gerne vor Ort, wenn ein Installateur sein erstes Luxorliving-System in Betrieb nimmt. 

b&a Redaktion