Abbildung von Smart-Home. Vom 60er-Jahre-Haus zum Smart Home.

(Quelle: Ulrich Beuttenmüller für Gira)

Viel Fantasie hat die Familie Essig zum Kauf des Hanggrundstücks mit dem Altbau bewogen. Ihre Ideen haben sie mit einem großen Anteil an Eigenleistung innerhalb von knapp zwei Jahren in die Realität umgesetzt. Von altbacken ist heute keine Rede mehr – das moderne Zuhause lässt sich jetzt sogar übers Smartphone von der Ferne aus bedienen.

Der Bestandsbau stammte aus dem Jahr 1964 und umfasste eine Wohnfläche von etwa 120 m². Damit war er für die potenziell wachsende Familie etwas knapp bemessen, zumal keine zusätzlichen Kellerflächen zur Verfügung stehen. Zugleich war eine Kernsanierung sinnvoll und nötig. Statt eines bisher einstöckigen Wintergartens entschied sich die Familie in Abstimmung mit dem Architekten Alexander Gregorcic für einen Anbau auf einer massiven Bodenplatte, der sich über zwei Etagen erstreckt. Parallel wurde die Fläche im Dachgeschoss mit zwei großen Gauben jeweils über die komplette Zimmerbreite hinweg erweitert. In Summe stehen jetzt Wohnflächen von 150 m² zur Verfügung.

Der moderne Anbau dockt an die 7 m breite Längsseite an und ist 3 m lang. Während auf den Altbau eine klassische Wärmeschutzdämmung von 14 cm aufgebracht und diese wieder weiß verputzt wurde, ist der Anbau in Holzständerbauweise mit grauen Fundermaxplatten verkleidet. Dadurch hebt er sich optisch vom Bestandsbau ab. Der schmale Balkon wurde um 1,10 m verbreitert und mit einer Glasbrüstung verkleidet, die den freien Blick ins Tal zulässt – auch vom angrenzenden Wohnraum aus. Sämtliche Fenster wurden durch moderne Dreifach-Isolierverglasungen ersetzt und teils vergrößert, das Dach und der Dachstuhl komplett erneuert.

Im Inneren sind fast alle Zwischenwände gefallen, in der großen Wohnküche sorgen massive Stahlträger für eine sichere Statik. Diese sind bewusst nicht verkleidet, also sichtbar – so setzen sie einen markanten Akzent im Raum. Da es keinen Keller gibt, sind ebenerdig Technik, Abstell- und Hobbyraum entstanden, das erste Obergeschoss, das wegen der Hanglage bündig zum rückwärtigen Garten liegt, beherbergt den offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich. Im Dachgeschoss befinden sich schließlich noch das Schlafzimmer, Bad, ein Kinder- und ein Ankleidezimmer.

In der Einrichtung spiegelt sich das Gespür für Design der jungen Mutter und Grafikerin wieder: Die Materialien und Möbel harmonieren, ausdrucksstarke, hängende Sprüche an der Wand, raffinierte Einzelstücke, grüne Details und immer wieder weiße Orchideen bilden einen schönen Kontrast zur klaren, geradlinigen Innenarchitektur. Die Leuchten sind mehrheitlich von Nimbus und Tobias Grau, ein Lichtdesigner hat diese in ihrer Lichtfarbe perfekt aufeinander abgestimmt: eine Beleuchtung aus einem Guss trotz unterschiedlicher Hersteller und Leuchtmittel. Die alte Holztreppe im Zentrum des Hauses konnte erhalten werden, mit einem frischen grünen Anstrich wirkt sie wie ein Designobjekt.

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