Symbolbild zu Energieautarke Alpeninsel

(Quelle: Wago)

Wago-Technik macht es möglich.

Es klingt absurd: Ein gerahmter rostiger Schlüssel an der Wand, betitelt als "WLAN-Schlüssel“, nimmt den nicht vorhandenen Netzempfang auf die Schippe. Nahrungsmittel und vieles mehr muss mit teuren Hubschrauberflügen aus dem Tal zur Hütte hochgeschafft werden. Aber Strom, Heizungswärme und Warmwasser sind kein Problem. Die Energie dafür beziehen die Betreiber aus regenerativen Quellen – Sonne und Wasser.

Das systemintegrierende Unternehmen ETM Müller aus Sonthofen hat für den Betrieb der neuerrichteten und im Juni 2017 eingeweihten Alpenvereinshütte in den Allgäuer Alpen ein sogenanntes Microgrid geschaffen. Völlig ohne Verbindung zum Verbundnetz wird es mit Wago-Automatisierungskomponenten gesteuert und fernüberwacht.

Photovoltaik-Module auf jeder geeigneten Dachfläche des Gebäudes sammeln die Sonnenenergie ein. Auf dem Hüttendach ist eine Solaranlage mit 30 kWp installiert. Die Energiemenge reicht bei dieser Größe auch für die Grundver­sorgung – selbst bei regnerischen Tagen. Dazu kommt, dass eine Wasserturbine bei Regen einen höheren Beitrag zur Versorgung leisten kann. Die Einspeisung der erzeugten Energie von Solaranlage und Wasserkraftanlage in das Inselnetz erfolgt gesteuert über einen Wago-Controller in drei Inselwechselrichter mit je 8 kW von SMA.

Schmelzwasser aus dem Berg wird in einer Wasserfassung am Berghang etwa 75 Höhenmeter oberhalb der Hütte in die Druckrohrleitung eingespeist. "Durch den Höhenunterschied kann es mit entsprechendem Druck an eine Wasser­turbine mit Generator abgegeben werden“, erläutert System­integrator Paul Müller. Je nach Wasserstand in der Wasserfassung kann über drei einzeln ansteuerbare Düsen der Durchfluss durch die Wasserturbine gesteuert werden. Dadurch kann der Generator dann 1,2 kW, 2,4 kW oder 3,8 kW erzeugen.

"Die Turbine wird immer im höchst möglichen Bereich gefahren. Die erzeugte Energie können wir jederzeit sinnvoll verbrauchen“, sagt Markus Karlinger, Betreiber des Waltenberger Haus, und P. Müller weist darauf hin, dass zusätzlich eine weitere Kleinstturbine mit einer Leistung von 400 W im Auslauf der Hauptturbine installiert ist – etwa 30 Höhenmeter unterhalb der Hütte.

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