Portrait von Ulrich Bettermann (rechts) und sein Sohn Andreas Bettermann.

Ulrich Bettermann (rechts) und sein Sohn Andreas Bettermann. (Quelle: Obo Bettermann)

Der Obo-Firmenjet am Flugplatz Menden für die Verbindung nach Moskau stand schon im Flugplan. Aber leider musste Michail Gorbatschow seine Teilnahme an der Feier zum hundertsten Firmengeburtstag von Obo Bettermann am kommenden Freitag (13. Mai) aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Sonst wäre es fast zu einem kleinen Gipfel dreier Weltpolitiker in Menden/Sauerland gekommen. Denn Hans-Dietrich Genscher und Frank-Walter Steinmeier sind unter den tausend Gästen, die zur Geburtstagsfeier des 1911 gegründeten Unternehmens am Stammsitz in Menden erwartet werden. Der frühere sowjetische Staatspräsident Gorbatschow war schon 1993 beim "Mendener Forum" von Obo Bettermann dabei, ebenfalls Genscher und der frühere US-Außenminister Henry Kissinger.

Die hochkarätigen Gäste, die am Freitag aus dem In- und Ausland nach Menden kommen, stehen für die inzwischen auch international starke Position des Herstellers von Elektroinstallationstechnik aus dem Sauerland. Unternehmenschef Ulrich Bettermann (64) und sein Sohn Andreas Bettermann (35) begrüßen ihre Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im neuen Obo-Kompetenzzentrum, das pünktlich zum Jubiläum offiziell in Betrieb genommen wird. Mitten in der Finanz- und Wirtschaftskrise hat das Familienunternehmen hier für mehr als 40 Millionen Euro die größte Einzelinvestition seiner Geschichte gestemmt. In der 300 mal 100 Meter großen Werkshalle ist die Metallfertigung konzentriert mit einer der weltweit modernsten Feuerverzinkungsanlagen für 15 Millionen Kilometer Kabeltragsysteme, die Obo jährlich in Menden herstellt und auf Baustellen in aller Welt schickt.

Ulrich Bettermann: "Obo ist zum hundertsten Geburtstag in bester Verfassung und feiert ein fröhliches Fest". Ansprachen halten nur die früheren Außenminister und Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher und Frank-Walter Steinmeier. Der heutige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion ist ein westfälischer Weggefährte und war bereits beim Richtfest des neuen OBO Werks 2009 in Menden zu Gast. Hans-Dietrich Genscher ist ebenfalls ein langjähriger Freund von Ulrich Bettermann und dessen Familie.

Zum runden Geburtstag bringt Obo Bettermann ein Jubiläumsbuch unter dem Geburtstagsmotto "100 Jahre Begeisterung für Veränderung" heraus (www.obo.de). Die gedruckte Fassung, die zur Jubiläumsfeier am Freitag veröffentlicht werden wird, enthält auch Beiträge über Obo Bettermann von Mitarbeitern, Kunden und Freunden des Unternehmens wie dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder, der wegen eines USA-Aufenthaltes nicht auf der OBO Party sein kann. Erleben werden die Jubiläumsgäste auch eine künstlerische Zeitreise durch das erste Jahrhundert mit Schauspielern, Musikern und Filmszenen. Die technische Spannweite der vergangenen hundert Jahre symbolisieren auf der Bühne ein Mercedes-Benz aus dem Gründungsjahr 1911 und ein hochmoderner, Elektro-getriebener Audi “e-tron”.

Nach dem offiziellen Teil der Feier geht es vom Obo-Kompetenzzentrum in die farbenfreudige Kulisse einer auf dem Obo-Gelände extra errichteten Zeltstadt. Am Samstag (14. Mai) feiern in Menden alle Mitarbeiter. Für Partyschwung bis tief in die Nacht wird wie am Freitagabend der Sänger und Entertainer Roberto Blanco sorgen.

Das Feierdatum ("Freitag, der 13.") ist für Obo Bettermann keine Versuchung, sondern bewusst gewählt worden. An diesem Tag wäre Ernst Bettermann hundert Jahre alt geworden. Der Vater von Ulrich Bettermann (dritte Generation) und Großvater von Andreas Bettermann (vierte Generation) wurde in demselben Jahr geboren, in dem sein Vater Franz Bettermann das Unternehmen in Menden gründete.

2011 erwartet Obo Bettermann die Rückkehr zur Umsatzstärke auf Vorkrisenniveau. Schon im vergangenen Jahr hat das Unternehmen die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hinter sich gelassen und wieder einen konsolidierten Jahresumsatz von fast 400 Mio. Euro erreicht. Während der zurückliegenden schwierigen Konjunktur konnte OBO Bettermann sogar seine Marktposition als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Cable Management ausbauen.

Unverändert geblieben ist in den zurückliegenden Jahren der weltweiten Krise die Mitarbeiterzahl von 2200 Beschäftigten, davon mehr als die Hälfte in Deutschland und rund 900 am Stammsitz in Menden. Ulrich Bettermann: "Wir sind stolz darauf, dass wir auch in dieser für uns nicht einfachen Zeit keinen einzigen Mitarbeiter entlassen haben." Obo Bettermann ist weltweit mit mehr als 40 Tochtergesellschaften in über 60 Ländern präsent. Neben den deutschen Produktionsstätten in Menden und in Gummersbach verfügt das Unternehmen über Werke in Ungarn, der Schweiz, Italien und Brasilien. Das Produktspektrum umfasst 30.000 Artikel der Elektroinfrastruktur, bei denen Systeme für Verbindungen und Befestigungen, Transienten und Blitzschutz, Kabeltragtrassen, Brandschutz, Leitungsführungen, Einbaugeräte und Unterflurinstallationen eingesetzt werden.

Obo Bettermann

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